18. April 2018

Kim-Luis Schramm: „Da war für uns deutlich mehr drin“

Ein bisschen mehr hätte es für den Wümbacher Kim-Luis Schramm schon sein dürfen – so sein Fazit nach einem grandiosen Saisonauftakt des ADAC GT Masters am vergangenen Wochenende in der Magdeburger Börde. Die „Liga der Supersportwagen“ ist mit diesem in ihre zwölfte Saison gestartet. Kim-Luis Schramm, der erst wenige Tage zuvor eines der begehrtesten Cockpits für sich entscheiden konnte, zeigte in seinem Debütrennen eine Leistung, die mehr erhoffen lässt. 

Der 20-Jährige pilotiert in dieser Saison den Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 20 des renommierten Zakspeed-Teams. Zakspeed, ein Team, das nur einen Steinwurf von der legendären Nordschleife entfernt seinen Stammsitz hat , genießt im Motorsport allerhöchstes Ansehen. „Ich bin wahnsinnig glücklich, dass ich mich für den Fahrerplatz bei Zakspeed empfehlen konnte. Mit meinem dänischen Teamkollegen Sylvest verstehe ich mich prima. Das passt sehr gut. Da er mir ein paar Jahre an Erfahrung voraus ist, kann ich viel von ihm lernen“, zeigte sich der Thüringer glücklich. Bereits in dem ersten freien Training setzte die Fahrerpaarung Schramm-Sylvest ein erstes Ausrufezeichen. Doch einfach machten es ihnen die Mitbewerber nicht. „Dass die Leistungsdichte und Qualität des ADAC GT Masters in diesem Rennen eine ganz besondere sein wird, hat sich in den vergangenen Wochen bereits angedeutet. Immer wieder haben über die ADAC-Plattform neue Teams ihre Teilnahme am GT Masters bekannt gegeben. Doch dass es so hart werden würde, damit habe ich nicht gerechnet“, berichtete Kim-Luis Schramm. Kein Wunder, hat sich doch das gesamte Who is Who des internationalen Motorsports in die Teilnehmerlisten eingetragen. Das Resultat zeigte sich bereits im ersten Zeittraining der Saison. Nicht weniger als 18 Teams stellten ihre GT-3-Boliden innerhalb einer einzigen Sekunde im Parc fermé ab. „Das Zeittraining ist immer wichtig für eine gute Ausgangssituation für das Rennen. Doch in diesem Jahr gewinnt es noch einmal stark an Bedeutung. Da ist nicht der kleinste Spielraum für einen Fehler. Du musst einfach eine absolut perfekte Runde erwischen“, analysierte Kim-Luis Schramm die Situation. Im ersten Zeittraining lag Kim-Luis Schramm bis kurz vor Schluß noch in den Top-Ten. Als dann die Asphalt-Bedingungen immer besser wurden, bauten seine Reifen so stark ab, dass Mitbewerber auf der Anzeigetafel an ihm vorbei zogen. Im ersten Rennen der Saison 2018 am Samstagmittag verteidigte das Team Schramm-Sylvest nach vielen Positionskämpfen ihren 21. Platz des Zeittrainings. Bereits mit Spannung erwartet, ging es am Sonntagmorgen vor über 25.000 Zuschauern in der Motorsport Arena Oschersleben dann ins zweite Zeittraining der Saison. Und obwohl das Team einen Top Job gemacht hat und den Rückstand auf den Führenden erheblich reduzieren konnte, musste sie sich in der Startaufstellung am Sonntagmittag mit Platz 16 begnügen. Dazu sagte ein sichtlich beeindruckter Kim-Luis Schramm: „Wahnsinn ,wie eng es an der Spitze zugeht. Aber genau das ist es doch, worauf sich ein Sportler freut: sich mit den Besten seines Sports messen zu können“. Waren es am Samstag im Zeittraining noch 18 Fahrzeuge, die innerhalb eines Zeitrahmens von nur einer Sekunde lagen, so waren es am Sonntag 26 der insgesamt 35. Doch das zweite Rennen verlief nicht ganz nach dem Geschmack des Youngsters. Und so war diesem die Enttäuschung nach dem Rennen auch anzumerken: „Wir haben eine gute Performance gezeigt, haben uns step by step eine Position nach der anderen nach vorne gekämpft. Nur wenige Runden vor Schluss – wir lagen auf dem 10. Platz – schickte mich ein Mitbewerber ins Kiesbett. Das war sehr ärgerlich, zumal uns damit wichtige Punkte in der Meisterschaft genommen wurden“. 

Und auch wenn der Rennausgang am Sonntagnachmittag nicht wie geplant verlief, kann der 20-Jährige seinem Einstand in die „Liga der Supersportwagen“ einiges Positives abgewinnen: „Es sind tolle und wertvolle Erfahrungen, die ich momentan machen darf. Für das nächste Rennen in Most werden wir wieder gut aufgestellt sein. Auch dort werden wir uns wieder nach vorne arbeiten und die nächste Chance auf eine Top-Ten-Platzierung wahrnehmen“. Das ADAC GT Masters startet zum ersten Mal in seiner zwölfjährigen Geschichte im tschechischen Most. Das ADAC GT Masters startet am Freitag, dem 27. April, um 11:00 Uhr in das erste freie Training des Wochenendes. Alle Rennen werden „live“ auf Sport 1 und im Internet auf der Seite von sport1.de übertragen.