7. Juni 2017

Verleiht der Red Bull Ring Flügel?

Die legendäre Nordschleife hat der Thüringer Kim-Luis Schramm für das kommende Rennwochenende bereits hinter sich gelassen. Den Porsche Cayman GT 4, mit dem er beim sagenhaften 24-Stunden-Rennen am Nürburgring das erste Mal im GT-Sport unterwegs war, hat er ebenfalls in der Garage geparkt. In seinem Gepäck befinden sich allerdings ein grandioser Klassensieg in der Cup3 Klasse gepaart mit einer Riesenportion Stolz, unglaublich vielen Erfahrungen und Gänsehautfeeling pur. „Jeden Meter, den Du auf dieser legendären Strecke fahren darfst, ist mit so unbeschreiblich vielen Emotionen verbunden, dass es kaum greifbar ist. Wenn am Ende eines Rennens dann der Wagen deines Teams auch noch als Erster mit der schwarz-weiß-karierten Flagge abgewinkt wird, dann kann das nur der Abschluss eines megacoolen Rennwochenendes sein.“, schwärmt ein sichtlich beeindruckter Kim-Luis Schramm von den Erlebnissen des vergangenen Wochenendes.

Von der Eifel aus ging es für den 19-jährigen Rennfahrer, der eigentlich im Formelsport unterwegs ist, auf direktem Weg nach Spielberg in die Steiermark. Auf dem Red Bull Ring, der nächsten atemberaubenden Strecke, gibt es für den jungen Motorsportler kein wirkliches Durchschnaufen. Auf der „nur“ 4.326 Meter kurzen Strecke – die Nordschleife ist schließlich 25.378 Meter lang – stehen mit seinem US Racing Team gleich die nächsten Tests und Trainings an. Allerdings steigt Kim-Luis Schramm hier wieder in das Cockpit seines Formel 4 -Boliden, der mit 570 kg Gesamtgewicht bei 160 PS noch nicht einmal die Hälfe des Gewichtes des GT-Fahrzeuges auf die Waage bringt. „Man könnte glauben, dass es einen riesigen Unterschied macht, ob man in einem GT-Auto oder in einem Formel-Wagen sitzt. Aber irgendwie kann ich extrem gut umschalten und muss mich nicht lange an das jeweilige Fahrzeug gewöhnen.“, analysiert der Youngster zufrieden. Wenn am Wochenende vom 9. – 11. Juni 2017 die ADAC-GT Master wieder zu Gast in der Alpenrepublik sind, dröhnen dort auch wieder die Motoren der Formel 4. Auch Kim-Luis Schramm wird hier wieder Vollgas geben, denn der erfahrene Pilot zählt in dieser Saison zu den absoluten Titelaspiranten. „Es wäre grandios, wenn ich an die gute Performance vom Lausitzring anknüpfen könnte. Als Pole-Setter einen Start-Ziel-Sieg einzufahren war schließlich sensationell. Die Tests haben jedenfalls gezeigt, dass wir in Spielberg wieder extrem gut aufgestellt sind. Als Team werden wir das Beste aus dem Auto herausholen und wollen natürlich das Maximum erzielen! Ein Sieg wäre perfekt – auch um mein Meisterschaftskonto weiter aufzufüllen.“, erklärt der Wümbacher und ergänzt „Interessanterweise ist kein merkenswerter Unterschied im Vergleich zum Vorjahr zu spüren – weder beim Auto noch auf der Strecke. Und im letzten Jahr haben wir es auch schon geschafft, aufs Podium zu fahren.“ Einen gravierenden Unterschied gibt es allerdings: Seine Erfahrung! „Man kann kein Rennen von Anfang bis Ende durchplanen. Je mehr Erfahrung du hast, je mehr kritische Situationen du schon gemeistert hat, umso schneller bist du in der Lage, die richtige Entscheidung zu treffen. Schließlich hast du nur den Bruchteil einer Sekunde Zeit, um dich auf veränderte Situationen einzustellen.“, reflektiert der junge Rennfahrer seine bisherigen Rennerlebnisse.

„Vielleicht verleihen mir die Erfahrungen und die Erfolge der letzten Rennen ja Flügel.“, entgegnet uns ein hochmotivierter Kim-Luis Schramm und grinst. Wenn die Formel 4 im Rahmen der ADAC GT Masters zu Gast auf dem Red Bull Ring ist, werden alle Rennen wieder in voller Länge auf Sport 1 übertragen.