1. August 2017

Ich muss mich von den Verfolgern absetzen

Inzwischen ist es offiziell. Als Fünfter der Meisterschaft reist der 20-jährige Kim-Luis Schramm vom 4. bis 6. August an den Nürburgring. Die ADAC Formel 4 wird im Rahmenprogramm der ADAC GT Masters auf der 3.629 Meter langen Sprintstrecke ihr fünftes der insgesamt sieben Rennen der Saison 2017 austragen. Dabei ist dem Thüringer sowohl die Sprintstrecke als auch die Grand-Prix-Strecke wohlbekannt. Neu in diesem Jahr in sein Repertoire der Rennstrecken hinzugekommen ist die berühmte Nordschleife. Wie bereits berichtet, machte Kim-Luis Schramm erste Langstreckenrennen-Erfahrungen. „Alles rund um den Nürburgring ist mir inzwischen gut bekannt. Ich mag die Atmosphäre dort und fühle mich dort sehr wohl. Ich freue mich auf spannende Rennen!“, sagte der Wümbacher.
Natürlich möchte der Racer auch an diesem Wochenende den Abstand in der Meisterschaft nach vorn verkürzen und den nach hinten so weit wie möglich ausbauen. Platz vier liegt in greifbarer Nähe, nur wenige Punkte vor ihm. Die Plätze eins bis drei sind da schon etwas weiter weg. „Es sind noch drei Rennwochenenden in dieser Saison und es wird ein schönes Stück Arbeit auf mich und mein US Racing Team zukommen. Aber unmöglich ist die Aufgabe auch nicht“, berichtete der sympathische Formel-4-Pilot mit einem Lächeln im Gesicht. Doch bevor er auf einer aussichtsreichen Position ins Wochenende startet, müssen in den freien Trainings so schnell wie möglich die perfekten Parameter an seinem Formel-4-Boliden gefunden werden.

Sollte diese Aufgabe mit Bravour gemeistert werden, steht nur noch das Zeittraining mit all seinen Unwägbarkeiten als Casus knacksus im Raum. Wir erinnern uns: Immer wieder im Motorsport zählt das Zeittraining zu den schwierigsten Aufgaben, die ein Rennfahrer zu bewältigen hat. Zu viele Parameter, auf die er keinen Einfluss hat, gilt es, dieses Training perfekt in den Griff zu bekommen. Und dabei haben alleine die Reifen einen großen Einfluss auf den Ausgang eines Zeittrainings. In der Regel baut das schwarze Gold sein absolutes Leistungsoptimum in den ersten drei bis vier Runden auf. Danach lassen die Reifen unterschiedlich stark nach. Es gilt also, diesen Peak der Reifen perfekt zu treffen.

Kim-Luis Schramm kann davon das ein oder andere Lied singen. „Das war in der Tat keine leichte Aufgabe in dieser Saison. Gefühlt fand ich das in der letzten Saison einfacher. Aber da kann ich mich auch täuschen“, sagte er lächelnd. Die Rennen in der ADAC Formel 4 sind dann noch einmal eine ganz andere Sache. Kim-Luis Schramm zeigt sich zuversichtlich und berichtet: „Wenn wir uns eine gute Ausgangssituation im Zeittraining verschaffen, bin ich zuversichtlich, auch in das Renngeschehen aktiv eingreifen zu können. Ich werde dann definitiv mit um den Sieg kämpfen. Nur so kann ich mir die Chance auf einen Platz unter den besten drei Fahrern in der Meisterschaft sichern.“ Wie schwer diese Aufgabe jedoch ist, zeigen folgende Daten: Bisher gingen 32 Fahrer aus 19 Nationen in 11 Teams, die aus 5 Nationen kommen, an den Start.

Gelingt es seinem US Racing Team um die beiden Teamchefs Gerhard Ungar und Ralf Schumacher im Zeittraining, den Formel-4-Boliden mit der Startnummer 28 auf einem der vordersten Plätze abzustellen, werden die Zuschauer auf dem Nürburgring vom 4. bis 6. August spannende Rennen mit Kim-Luis Schramm zu sehen bekommen.